Inhaltsverzeichnis
- Warum ist Teambuilding im Kindesalter so wichtig?
- Das Kooperationsspiel: Was gibt es zu beachten?
- Fünf Kooperationsspiele für Kinder, die den Teamgeist fördern
- So motivieren Sie Kinder für das Kooperationsspiel
Warum ist Teambuilding im Kindesalter so wichtig?
Zusammenarbeit und ausgeprägte soziale Kompetenzen machen ein Leben nachhaltig erfolgreicher, vor allem aber angenehmer und glücklicher. Daher ist es entscheidend, dass Kinder frühzeitig lernen, wie man effektiv im Team agiert. Das Kooperationsspiel bietet hierfür eine ideale Plattform:
- Kommunikation fördern: Mithilfe der Spiele lernen Kinder, ihre Gedanken und Ideen klar zu äußern und auf die der anderen Kinder zu hören.
- Empathie entwickeln: Durch das gemeinsame Erleben von Erfolgen und Misserfolgen wächst das Verständnis für die Gefühle und Perspektiven anderer.
- Problemlösungsfähigkeiten stärken: Gemeinsames Tüfteln an Lösungen fördert kreatives Denken und Flexibilität.
- Vertrauen aufbauen: Herausforderungen im Team zu bewältigen stärkt das Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten und den Zusammenhalt der Mitspieler.
Das Kooperationsspiel: Was gibt es zu beachten?
Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit für Kinder, ihre körperlichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und ihre sozialen Kompetenzen zu trainieren, als beim Kooperationsspiel. Egal, ob im privaten oder schulischen Umfeld – es gibt einige Dinge zu beachten, damit das gemeinsame Spiel für alle zu einer positiven Erfahrung wird.
Unterschiedliche Leistungsniveaus berücksichtigen
In jeder Klasse gibt es Kinder mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen – körperlich sowie sozial. Das Kooperationsspiel sollte so ausgewählt und angeleitet werden, dass jedes Kind eine Rolle finden kann, in der es sich wohlfühlt. Aufgaben, die verschiedene Fähigkeiten abfragen – zum Beispiel Geschick, Kommunikation oder Taktik –, bieten viele Anknüpfungspunkte, um Stärken sichtbar zu machen, die im klassischen Sportunterricht oft untergehen.
Von Anfang an den Fokus auf das „Wir“ legen
Beim Kooperationsspiel kommt es auf das Miteinander an. Deshalb lohnt es sich, dies bei der Einführung deutlich zu machen. Eine kurze Reflexionsrunde nach dem Spiel, in der die Kinder beispielsweise darüber sprechen, was gut geklappt hat und was schwierig war, hilft, das gemeinsame Erlebnis zu verarbeiten. Die Erkenntnis, dass die anderen Kinder gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann darüber hinaus das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Gruppenzusammenstellungen bewusst steuern
Kinder neigen dazu, sich mit ihren engsten Freunden zu einer Gruppe zusammenzufinden. Das Kooperationsspiel bietet jedoch eine gute Gelegenheit, neue Konstellationen auszuprobieren. Lehrkräfte können die Schüler:innen gezielt mischen, beispielsweise nach dem Zufallsprinzip oder anhand bestimmter Stärken. So lernen Kinder, auch mit ungewohnten Partner:innen zusammenzuarbeiten, und erweitern ganz nebenbei ihren sozialen Horizont.
Sicherheit und Raumorganisation im Blick behalten
Wie bei allen Bewegungsspielen gilt: Die Spielumgebung muss sicher und übersichtlich sein. Je nach Spiel sollten ausreichend Platz sowie gegebenenfalls Weichbodenmatten, Markierungen oder andere Materialien bereitstehen. Insbesondere bei dynamischen Spielen ist es hilfreich, zu Beginn klare Ansagen zu machen, um Unfälle zu vermeiden und einen fairen Ablauf zu gewährleisten.
Nicht jeder Tag ist ein Kooperations-Tag
Manchmal sind Kinder, insbesondere die Jüngeren, einfach nicht in der Stimmung für Teamspiele, beispielsweise aufgrund von Konflikten, Müdigkeit oder innerer Unruhe. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt: Besser ein kürzeres, ruhigeres Spiel oder eine Einzelübung mit kooperativem Element als ein krampfhaft durchgezogenes Gruppenprojekt. Und wenn das Spiel mal gar nicht klappt? Auch das ist Teil des Lernprozesses.

Fünf Kooperationsspiele für Kinder, die den Teamgeist fördern
Durch den Reifen
Dieses Spiel ist kniffliger, als es klingt, aber durchaus machbar. Es funktioniert folgendermaßen: Die Kinder stellen sich im Kreis auf und fassen sich an den Händen. Zwischen zwei Mitspieler:innen wird ein Hula-Hoop-Reifen eingehängt. Dieser soll anschließend einmal rund um den Kreis wandern, ohne dass jemand die Hände loslässt. Dazu müssen die Kinder den Reifen mit Armen, Beinen und manchmal sogar mit dem ganzen Körper über sich hinwegmanövrieren. Kommunikation ist hier das A und O: Wer nicht miteinander spricht oder sich gegenseitig hilft, kommt buchstäblich nicht weiter. Es reichen kleine Gesten und Tipps aus, um den Reifen ans Ziel zu bringen – Erfolg garantiert!
Der Gordische Knoten
Der Name dieses Kooperationsspiels ist Programm, denn hier geht es ums Entwirren – und zwar von Armen. Zunächst muss ein Knäuel gebildet werden. Dazu stellen sich alle Kinder in einem engen Kreis auf und schließen die Augen. Dann strecken sie ihre Arme nach vorne und greifen mit jeder Hand eine andere Hand in der Runde, möglichst nicht die der Person, die direkt neben ihnen steht. Wenn alle Hände vergeben sind, dürfen die Kinder die Augen wieder öffnen. Die Herausforderung besteht darin, den menschlichen Knoten zu entwirren, ohne dass sich die Kinder dabei loslassen.
Blinden-Parcours
Bei diesem Spiel geht es um blindes Vertrauen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Kind bekommt die Augen verbunden und wird von einem oder mehreren Partner:innen durch einen vorbereiteten Parcours geführt. Hindernisse wie Stühle, Seile, kleine Matten oder Markierungen machen den Weg spannend. Wichtig ist: Die sehenden Kinder dürfen nur mit Worten helfen, Anfassen ist tabu. Das erfordert klare Kommunikation, aktives Zuhören und ein feines Gespür füreinander. Wer den Parcours erfolgreich meistert, darf die Rollen tauschen und so selbst erleben, wie es sich anfühlt, Verantwortung für das Team zu tragen oder sich blind auf andere zu verlassen.
Der fliegende Teppich
Dieses Spiel ist ein echter Team-Klassiker, der bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gut ankommt. Zum Spielen braucht es lediglich eine Decke, ein extragroßes Handtuch oder eine ähnlich große Plane, auf die sich alle Kinder stellen. Die Aufgabe besteht darin, den „Teppich“ umzudrehen, ohne dass dabei jemand den Boden berührt. Dafür sind Zusammenrücken, Balancieren oder andere kreative Lösungen gefragt. Das Spiel funktioniert besonders gut in kleineren Gruppen von vier bis acht Kindern und eignet sich sowohl für drinnen als auch für draußen.
Der Boden ist Lava
Dieses Spiel ist ein Dauerbrenner bei den Kleinen. Die Kinder bekommen einige Turnmatten, Kissen oder Handtücher, die sie zu „Inseln“ in einem glühend heißen Lavameer machen. Ziel ist es, gemeinsam einen vorgegebenen Bereich zu überqueren, ohne den Boden zu berühren. Der ist schließlich Lava. Dabei kommt es auf kluge Planung, gegenseitige Unterstützung und körperliche Koordination an. Wer springt wann, wer reicht wem welche Matte und wie bleibt das Gleichgewicht erhalten? Am spannendsten ist das Spiel, wenn weniger Matten zur Verfügung stehen als Kinder im Spiel sind. Denn dann ist echte Teamarbeit gefragt. Für einen besonderen Twist können die Runden wiederholt werden, wobei den Kindern bei jeder weiteren Runde eine „Insel” weniger zur Verfügung steht. Das erhöht den Schwierigkeitsgrad und damit auch die Spannung.

So motivieren Sie Kinder für das Kooperationsspiel
Manchmal braucht es nur einen kleinen Anstoß, damit aus einer Gruppe von Kindern ein richtig gutes Team wird. Denn nicht jedes Kind springt sofort begeistert auf, wenn es heißt: „Jetzt spielen wir etwas gemeinsam!“ Umso wichtiger ist es deshalb, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen – mit Empathie, aber auch mit einer klaren Ansage. Folgende Tipps können Ihnen helfen.
Die Stimmung macht’s
Kooperation ist kein Wettbewerb. Machen Sie von Anfang an klar, dass es nicht ums Gewinnen geht, sondern ums gemeinsame Erleben. Wenn der Spaß im Mittelpunkt steht, lassen sich Kinder viel eher auf Neues ein. Ein lockerer Einstieg, vielleicht mit einem kleinen Warm-up-Spiel, senkt die Hemmschwelle und sorgt für gute Laune im Team.
Klare Regeln, klare Rollen
Kinder brauchen Orientierung, das gilt auch beim Spielen. Erklären Sie den Spielablauf daher am besten Schritt für Schritt und mit kurzen Beispielen. Rollen oder Aufgaben können anschließend gemeinsam verteilt werden. So fühlt sich jedes Kind eingebunden und weiß, was zu tun ist.
Erfolgserlebnisse feiern
Ein Schulterklopfen nach dem ersten Hindernis, das geschafft wurde, oder ein „High-Five“ nach einer kniffligen Aufgabe: Solche kleinen Zeichen der Anerkennung wirken oft Wunder. Loben Sie deshalb nicht nur die Leistung, sondern auch das Miteinander. Besonders zurückhaltende Kinder blühen auf, wenn sie merken, dass es zählt, was sie beitragen, nicht wie schnell sie sind.
Vielfalt statt Langeweile
Es gibt unzählige Kooperationsspiele und genau das ist Ihr Vorteil. Wechseln Sie ruhig zwischen den verschiedenen Spielen. Wer Abwechslung bietet, hält das Interesse wach. Was beim ersten Mal vielleicht noch zögerlich beginnt, kann beim nächsten Mal schon zum Lieblingsspiel werden.
Vorbild sein und mitspielen
Dieser Tipp betrifft die jüngeren Kinder. Denn bei ihnen kann das gemeinsame Spiel motivierend wirken und ihre Begeisterung ist ansteckend. Genau das ist der beste Antrieb, um Kinder für das Teamspiel zu begeistern.





